Druckprojekt III mit PestalozzischülerInnen

Am 18. Dezember 2019 gab es im Offenen Kanal Worms ein neues Adventskalendertürchen zu öffnen und was und wer war dahinter:
Wir sechs Kinder in der Drucklernwerkstatt „Der kleine Gutenberg“!

Natürlich müsst ihr euch das Video unbedingt ansehen, indem ihr auf das Foto klickt.

Szenefoto Adventskalender Video

„Grundschulkinder entdecken das Alte Worms“

Seit August 2019 läuft das dritte Projekt mit PestalozzischülerInnen in der Drucklernwerkstatt „der kleine Gutenberg“. Jeden Mittwochmittag sind wir Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klasse der Pesta in der Lernwerkstatt. Das aktuelle Thema heißt „Wir entdecken das Alte Worms“.
Zu Anfang haben wir uns mit Johannes Gutenberg und seiner Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern beschäftigt. Dazu gehörte natürlich auch das Setzen und Drucken eines Berichts über Johannes Gutenberg.
Nach einer Stadtrallye zum Kennenlernen der Wormser Geschichte (Broschüre der Touristen Information Worms) haben wir uns mit dem Nibelungenlied und seinen Hauptpersonen – Siegfried, Kriemhild, Brunhild und Hagen – befasst. Jedem wurde ein Linolschnitt und ein selbst gedruckter Text gewidmet.
Da Worms vor fast 2000 Jahren zum Römischen Reich gehörte, haben wir uns einen Film über „Die Römer“ angesehen. Linolschnitte haben wir von Römerinnen und Römern in typisch römischer Kleidung und von Legionären angefertigt. Dazu gibt es einen Text über den Film.
Natürlich haben wir auch Linolschnitte nach eigenen Motiven ausgehoben. Dazu kommen selbst gedruckte Texte, mit denen wir uns vorstellen.
Das alles wird in unserem neuen Buch drin sein. Dazu kommen jede Menge tolle Fotos aus der Drucklernwerkstatt, auf denen zu sehen ist, wie wir setzen, drucken, Linol schneiden und Spaß haben …
Unser Buch wurde am letzten Schultag, dem 31.01.2020, um 10.00 Uhr bevor es Zeugnisse gab, in der Aula der Pestalozzischule vorgestellt

Die Wormser Zeitung schrieb darüber:
Montag, 03.02.2020

Wormser Pestalozzi-Schüler produzieren Buch

Die Römer und die Nibelungen: Die Grundschüler haben das alte Worms entdeckt und im Anschluss mit der Drucklehrwerkstatt „Der kleine Gutenberg“ ein Buch produziert.
Von Ulrike Schäfer


Foto: Wormser Zeitung 03.02.2020

Ein bisschen aufgeregt waren (v.l.) Dilan, Rüveyda, Dilara, Melda, Leonit und Ali, als sie ihre Elfchen vortrugen. Produziert hatten sie das Buch mit Bertram Schmitt (r.). In dessen Drucklehrwerkstatt waren die Schüler im vergangenen Halbjahr einmal wöchentlich zu Gast. (Foto: BK/Hartmann)

WORMS – Sie kicherten und traten von einem Fuß auf den anderen. Gleich sollten sie vor einem gespannten Publikum aus Mitschülern, Eltern und Lehrern in der Aula der Pestalozzi-Schule ihre eigene kleine Biografie und ihre „Elfchen“, Gedichte, die aus elf Wörtern bestehen, vorlesen. „Kannst du nicht für mich lesen?“, fragte Ali die WZ-Mitarbeiterin kokett. War aber gar nicht nötig. Souverän wie eine Fernsehsprecherin übernahm Melda die Ansage, und als Ali an der Reihe war, klappte es ganz wunderbar. Wie auch bei den anderen.

Ali (10), Dilan (8), Dilara (8), Leonit (9), Melda (9) und Rüveyda (9) waren im vergangenen Halbjahr einmal wöchentlich mit Lena Isselhard, Erzieherin im Anerkennungsjahr, in der bestens ausgestatteten Drucklehrwerkstatt „Der kleine Gutenberg“ von Bertram Schmitt und produzierten mit ihm ein wunderschönes Buch. Es heißt „Grundschulkinder entdecken das alte Worms“. Nicht nur die Biografien und die Elfchen sind darin zu finden, sondern auch Informationen über Johannes Gutenberg, ein unterhaltsames Gespräch mit Bertram Schmitt über die Römer in Worms und eine Zusammenfassung der Nibelungensage, alles illustriert mit schönen Linolschnitten. Angefangen hatte aber alles mit einer Stadtrallye, bei der es viel zu entdecken gab. Viele Fotos von dieser Tour, aber auch vom Drucken in der Werkstatt in der Zornstraße 17 machen das Buch rund.

Rektorin Caroline Strauß stellte es vor mit viel Humor. Sind die Dramen, die sich im Nibelungenlied abspielen, nicht die gleichen wie heute, nur, dass die Frauen, die sich um einen Mann streiten, nicht Kriemhild und Brunhild, sondern Chantal und Jennifer heißen? Einen Kommentar dazu zitierte sie aus dem Buch. Er lautet: „Jungs sind stark, Mädchen sind Quark.“ Strauß bedankte sich ganz besonders bei Bertram Schmitt, der nun schon das dritte Buchprojekt mit der Pestalozzi-Schule durchgeführt hat. Die Projektleitung hatte auch dieses Mal wieder die Alisa-Stiftung mit Unterstützung von Demokratie leben! Worms.

Christian Bittmann, Leiter der Stiftung, nannte Schmitt einen Segen für die Schule und für Alisa. Besonders habe ihm an diesem Buch gefallen, dass die kleinen Autoren sorgsam und abwägend mit ihren Worten umgegangen seien. „Das ist gerade heute sehr wichtig“, sagte er, „denn Worte haben eine große Macht.“

Der Clou dieser Feierstunde war ein Film, den Bertram Schmitt zeigte. Der Offene Kanal hatte ihn in der Adventszeit mit den Kindern der Druck-AG gedreht. Natürlich erhielten die sechs Teilnehmer dann auch ein Exemplar ihres Buchs. Die übrigen Kinder konnten sich die vergrößerten Seiten in einer Schau anschauen, und alle bekamen ein Tütchen Popcorn.