„Der Buchdruck ist das höchste und größte Geschenk Gottes, weil Gott durch dieses Mittel die wahre Religion bis ans Ende der Welt bekannt machen und in alle Sprachen übertragen will.“
Auch dies ein Zitat von Martin Luther, das verdeutlicht, dass ihm die Wirkung des Druckens für seine Zielsetzung Glauben und Kirche zu verändern vollkommen bewusst war. Eine Technik, die rund 70 Jahre nach der Erfindung durch Gutenberg, bereits ganz Europa erobert hatte.
Zwei Druckworkshops boten kurz nach Beginn der Landesausstellung im Museum Andreasstift Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit durch das Drucken von Lutherzitaten diese Gutenberg-Erfindung kennzulernen und Luthers Gedanken nachzuempfinden.
Im Obergeschoss des Museums waren vier Setzstationen aufgebaut, an denen die TeilnehmerInnen mit beweglichen Lettern, Blindmaterial, Winkelhaken und Setzschiff ein zuvor ausgewähltes Zitat von Martin Luther setzen konnten. War der Satzspiegel im Setzschiff montiert, konnten sie einen passenden Linoldruckstock aussuchen und diesen ebenfalls im Setzschiff montieren.
In der bereitstehenden Korrekturpresse wurden Linolschnitt und Text mit den drei Grundfarben gedruckt. So hatte jede/r schließlich fertige Drucke im DIN A 4 Format.
Ganz so, wie die Flugblätter zu Lutherzeit, die von Befürwortern und Gegnern der Reformation zu Tausenden unter die Leute gebracht wurden. Die damaligen Schwarz-Weiß-Drucke wurden jedoch nicht umsonst verteilt. Ein Flugblatt kostete etwas soviel wie zwei Maß Bier oder 12 Eier.
Am 10.07.21 waren nur Mädchen am Druckworkshop beteiligt. Die jeweils ausgesuchten Lutherzitate lassen sich beim Vergößern der Fotos gut erkennen:
Am Sonntag, den 11.07.21 waren auch Jungs und sogar eine Familie dabei. Und ein Kamerateam von SWR 3 machte Aufnahmen. Der Bericht wurde abends um 19.45 Uhr bei SWR 3 Aktuell gesendet.