Das Thema „Wir lernen in der Schule. Millionen Kinder arbeiten“ beschäftigte sich mit dem Kontrast der Lebenssituation der Kinder der Druck-AG und derjenigen von Kindern aus Indien, Afghanistan, der Türkei, und Madagaskar
Die Kinder der AG kommen mehrheitlich aus Familien mit Migrationshintergrund. Ein Mädchen kommt aus einer rumänischen, ein Mädchen aus einer deutschen Familie, ein Mädchen hat türkischen Hintergrund ebenso wie ein Junge. Die Familie eines der Jungen kommt aus dem Kosovo und die des dritten Jungen aus Indien.
Wir sind drei Mädchen und drei Jungen aus den Klassen 3b und 3c der Pestalozzischule.
Als unsere Druck-AG anfing, hatten wir ein halbes Jahr in der 3. Klasse hinter uns. Lesen, Schreiben und Rechnen haben wir schon ganz gut gelernt.
In der Drucklernwerkstatt lernten wir Setzkästen mit vielen Metallbuchstaben kennen. Die Lettern – so heißen die – stehen im Setzkasten auf dem Kopf. Wir haben angefangen Wörter und Sätze kopfüber in einen Winkelhaken zu setzen. Da die Buchstaben spiegelverkehrt sind, haben die Setzer das seit Johannes Gutenberg so gemacht. Damit sie, wie gewohnt, den Textsatz weiter von links nach rechts lesen können. War der Winkelhaken voll, wurden die Zeilen umgesetzt in das Setzschiff. So kam Zeile für Zeile zusammen bis der ganze Textsatz im Setzschiff war. Das Ganze war für uns gewöhnungsbedürftig.
Auf einem Probedruck haben wir im Text unsere Setzfehler markiert. Erst, wenn die korrigiert waren, konnten die vielen Blätter für unser Buch fehlerfrei von Hand gedruckt werden.
Ganz am Anfang haben wir Sprüche mit fertigen Linolschnitten gedruckt, dann haben wir selbst Linolschnitte ausgehoben. Nur Eine von uns hat sich ein bisschen in den Finger geschnitten.
Zu unseren Linolschnitten haben wir Elfchen gedichtet. Uns haben wir auch in Text und Bild vorgestellt mit Familie, Schule und Hobbys.
Leider geht es nicht allen Kindern in der Welt so wie uns:
Fünf Tage die Woche Unterricht, im Ganztag mittags Schulessen und dann AGs wie unsere Druck-AG.
Nach Berechnungen von UNICEF müssen ungefähr 160 000 000 Kinder auf der Erde arbeiten. Sie müssen Geld verdienen und können nicht oder nur wenig in die Schule gehen.
Wir haben uns mit dem Leben solcher Kinder beschäftigt: Videos geguckt, Texte gelesen und uns darüber unterhalten, wie es ihnen geht und ob wir mit ihnen tauschen würden. Wie viel schlechter Kinder leben in Ländern, in denen es Kinderarbeit gibt, könnt ihr im Buch lesen.
Wir haben es gut, weil wir in die Schule gehen und viel lernen können und wir wollten ein wenig helfen, dass das Leben der Kinder besser wird. Aber leider ist unsere Präsentation am letzten Schultag vor den Sommerferien ausgefallen, weil Herr Schmitt krank war.
Auf den Fotos seht ihr, was wir im kleinen Gutenberg alles geschafft haben